Mir erschien der Film dennoch politisch, spannend, sehr gut gespielt, mit viel Einblick in amerikanische Wahlkampagnen. Allerdings glaube ich, dass gerade im vergehenden Jahr 2011 die Machenschaften um die Übermacht der Finanzindustrie in Europa und USA dem normalen Bürger die meisten Illusionen und Vertrauensreste geraubt haben. So dass die Story um die Intrigen während der Wahlkampagnen und die menschlichen Schwächen der Akteure zwar fesseln, aber eher harmlos daherkommen:
Ein idealistischer Wahlkampfmitarbeiter (Ryan Gosling) verliert seine Ideale, nachdem er erkannt hat, mit welch unsauberen Mitteln in der Politik gearbeitet wird und wie schnell er selber, in Schuld verstrickt, seinem Selbsterhaltungstrieb nachgibt.
Clooney wirkt als linker Präsidentschaftskandidat äußerst sympathisch und überzeugend, so dass wir Mitteleuropäer ihm einen Fehltritt eigentlich durchgehen lassen wollen. Wir sind ja an weinende Politiker gewöhnt, die "es war einfach Liebe" ins Mikro flüstern, wenn sie zu ihrer Affäre mit einer 15jährigen Schülerin gefragt werden.
Der Film lief in meiner Stadt im kleinsten Kinosaal des Multiplexfilmpalasts. Trotz glanzvoller Schauspieler, perfekt klassisch gedrehtem Film mit eindrucksvollen Bildern und spannendem Plot erwartet man wahrscheinlich mit Recht keine großen Besucherströme.
George Clooney setzt lobenswerter Weise immer noch auf die aufklärerische Wirkung von Politfilmen, in denen das Ringen um Werte wie Idealismus und Loyalität gegenüber Korruption und Verrat zum Gelingen einer demokratischen Gesellschaft führt. Das Ziel, eine bessere, umweltbewußte, liberale amerikanische Gesellschaft zu schaffen, scheint erreichbar.
Wer weiß, 2013 Clooney for president, yes he can?
Movidora
PS: Nachricht in Zeitschrift Emotion am 11.1.12
Clooney würde gerne Merkel spielen, - okay - besser als umgekehrt.
" Ich wollte immer gerne eine kleine deutsche Frau sein."
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