Sieben britische Senioren treffen aufeinander, sie werden im heruntergekommenen Best Exotic Marigold Hotel in Indien ihren Ruhestand verbringen. Ihre unterschiedliche Verhaltensweisen gegenüber der bunten, hektischen aber liebenswert dargestellten Umgebung machen Laune. "A kind of way- out of growing old in Europe...." so Regisseur John Madden im Interview, das hier zu sehen ist.
Die Geschäftsidee des Sunny-boys (Dev Pavel bekannt aus dem Oscarfilm Slumdog Millionaire ) wirkt anziehend auf die frustierten älteren Herrschaften in Großbritannien. Hervorragend spielen Judi Dench, Tom Wilkinson, Celia Imrie die manchmal schrulligen, einsamen aber, bis auf eine miespetrige Ehefrau, sympathischen Alten, die das Beste aus dem Aufenthalt im Best Exotic Hotel machen wollen. Das Hotel ist erst eine Vision, die Sunny mit blumigen Worten herbeireden will: defekte Wasserhähne und Mobiliar, fehlende Türen und Telefonverbindungen und Investitionsmittel. Sunnys Probleme mit dem Investor, mit seiner Mutter, die ihn mit einem standesgemäßen Mädchen verheiraten will, schmälern lange Zeit nicht seinen strahlenden Optimismus.
Der Film hat viele anrührende, lustige Momente, die nach den Vorgeschichten der Protagonisten im grauen England, im pittoresken Dekor des alten Hotelgebäudes und in Stadtszenen in Jaipur das Auge erfreuen. Regisseur John Madden ( Shakespeare in love) hat die Stadtszenen teilweise mit versteckter Kamera gefilmt, die Atmosphäre des quirligen Lebens auf den überfüllten Straßen und Märkten wird so gut nachvollziehbar.
Einige Längen in der Mitte des Films entsprechen dem Pensionärsdasein, in denen die Tage jedoch von jedem auf andere Art gefüllt werden, bis die äußere Handlung Fahrt aufnimmt. Sunny soll auf Befehl seiner Mutter das unrentabele Hotel aufgeben. Jetzt werden Kräfte mobilisiert: Action !! die Hüftoperierte aus dem Rollstuhl ! Der Film kommt, obwohl die Story nach Klischee klingt, nahezu ohne Schwarz-Weißzeichnung der Alten und der unterschiedlichen Kulturen aus. Jeweils landesbezogene Eigenheiten werden angeschnitten, amüsiert aufgegriffen, der Zuschauer sieht einzelne unterschiedliche Individuen, die sich etwas trauen und sich verändern.
Mir hat die Botschaft des Romans These Foolish Days von der britischen Schriftstellerin Deborah Moggach sehr gut gefallen: ein Appell an den Lebensmut, den Wunsch nach Veränderung, das eigene Schicksal bewußt zu gestalten gerade im Ruhestand. Dazu bietet die Konfrontation der unterschiedlichen Lebenswelten, europäische Erwartungshaltung an Funktionalität und Effizienz gegenüber Lebensfreude in einer Gesellschaft im Umbruch zwischen Familientraditionen und Modernität viel reizvollen Stoff.
Allerdings frage ich mich, ob bei dem Sozialabbau in den letzten Jahren ein Best Exotic Hotel in Mallorca, Florida oder auch in Indien noch ein blühendes Geschäft zu erwarten hat. Vielleicht erlaubt die Aufstockung durch die Riesterrente eher die Anschaffung eines Liegestuhls für den Schrebergarten. Dennoch BEST EXOTIC Marigold ist sein Geld wert.
Beschauliche Grüße von Movidora
(noch nicht im Ruhestand )
Die Geschäftsidee des Sunny-boys (Dev Pavel bekannt aus dem Oscarfilm Slumdog Millionaire ) wirkt anziehend auf die frustierten älteren Herrschaften in Großbritannien. Hervorragend spielen Judi Dench, Tom Wilkinson, Celia Imrie die manchmal schrulligen, einsamen aber, bis auf eine miespetrige Ehefrau, sympathischen Alten, die das Beste aus dem Aufenthalt im Best Exotic Hotel machen wollen. Das Hotel ist erst eine Vision, die Sunny mit blumigen Worten herbeireden will: defekte Wasserhähne und Mobiliar, fehlende Türen und Telefonverbindungen und Investitionsmittel. Sunnys Probleme mit dem Investor, mit seiner Mutter, die ihn mit einem standesgemäßen Mädchen verheiraten will, schmälern lange Zeit nicht seinen strahlenden Optimismus.
Der Film hat viele anrührende, lustige Momente, die nach den Vorgeschichten der Protagonisten im grauen England, im pittoresken Dekor des alten Hotelgebäudes und in Stadtszenen in Jaipur das Auge erfreuen. Regisseur John Madden ( Shakespeare in love) hat die Stadtszenen teilweise mit versteckter Kamera gefilmt, die Atmosphäre des quirligen Lebens auf den überfüllten Straßen und Märkten wird so gut nachvollziehbar.
Einige Längen in der Mitte des Films entsprechen dem Pensionärsdasein, in denen die Tage jedoch von jedem auf andere Art gefüllt werden, bis die äußere Handlung Fahrt aufnimmt. Sunny soll auf Befehl seiner Mutter das unrentabele Hotel aufgeben. Jetzt werden Kräfte mobilisiert: Action !! die Hüftoperierte aus dem Rollstuhl ! Der Film kommt, obwohl die Story nach Klischee klingt, nahezu ohne Schwarz-Weißzeichnung der Alten und der unterschiedlichen Kulturen aus. Jeweils landesbezogene Eigenheiten werden angeschnitten, amüsiert aufgegriffen, der Zuschauer sieht einzelne unterschiedliche Individuen, die sich etwas trauen und sich verändern.
Mir hat die Botschaft des Romans These Foolish Days von der britischen Schriftstellerin Deborah Moggach sehr gut gefallen: ein Appell an den Lebensmut, den Wunsch nach Veränderung, das eigene Schicksal bewußt zu gestalten gerade im Ruhestand. Dazu bietet die Konfrontation der unterschiedlichen Lebenswelten, europäische Erwartungshaltung an Funktionalität und Effizienz gegenüber Lebensfreude in einer Gesellschaft im Umbruch zwischen Familientraditionen und Modernität viel reizvollen Stoff.
Allerdings frage ich mich, ob bei dem Sozialabbau in den letzten Jahren ein Best Exotic Hotel in Mallorca, Florida oder auch in Indien noch ein blühendes Geschäft zu erwarten hat. Vielleicht erlaubt die Aufstockung durch die Riesterrente eher die Anschaffung eines Liegestuhls für den Schrebergarten. Dennoch BEST EXOTIC Marigold ist sein Geld wert.
Beschauliche Grüße von Movidora
(noch nicht im Ruhestand )
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