Sonntag, 14. Oktober 2012

Mann tut was Mann kann von Marc Rothemund, Roman von Hans Rath

Nach längerer Sommerpause und vielen Wochen krank zu Hause starte ich  wieder mit großem Nachholbedarf an Filmen mit  Unterhaltung , Lachen, schönen Kulissen, Landschaften  -
 also auf in die Komödien dieses Herbstes. Woody Allens "To Rome with love" und danach die deutsche Produktion "Mann tut was Mann kann". Leider hat sich - wie vermutet - gezeigt, dass Woody Allen  es immer noch schafft, mich mit  amüsanten überraschenden Szenen und Dialogen zu unterhalten. Zwar hat er Rom in einem ungewöhnlich grauen Licht gezeigt, als ob die Stadt ihm keine Sonne gegönnt hätte.
Rothemunds Film hingegen beginnt mit tollen Aufnahmen aus der Luft auf Berlin bei Nacht, coole Bilder einer Großstadt, die viel hermachen und man erwartet einiges.... Danach landet man allerdings in einem sehr modern gestalteten Hundetierheim, in dem der hippe Paul (Wotan Wilke Möhring) einen Hund zum Spaziergang abholt!! und die Story beginnt:  Verlagsmanager, Single hängt er tatsächlich nach  gescheiterten Ehen und Beziehungen  sein Herz zunächst an den ungestümen Hund Fred und danach an die schöne Tierärztin( Jasmin Gerat), die sich später als Erbin eines Verlagsbesitzers herausstellt. 
Er und 3 weitere Freunde haben  ihre Probleme mit der Suche nach der richtigen Dame , die Damen haben ihre Probleme, die Herren vor den Traualtar zu zerren.
Hans Rath hat noch 2  Romane um diese  Freunde geschrieben, deren Liebeswirren, nächtliche Gespräche und Saufgelage vielleicht doch ein lustiges Drehbuch im Sinne von "die 4erBande und ihre Abenteuer" hätte geben können. Auch konnte Rothemund mit guten Schauspielern aufwarten:  Jan Josef Liefers spielt den trinkfreudigen Kollegen, der mit  Charme und  Weinkenntnissen jede Frau in seinen Bann zieht, Fahri Yardim den lebensklugen armen Künstler und Oliver Korritke das ungewaschene Computergenie. Liefers gibt sich  passend überzogen in dieser Rolle, das macht Spaß, leider spielt Wotan Wilke Möhring  den sentimentalen Hundefreund völlig brav, einfallslos.  Sein Liebeskummer ( Tierärztin steht 2 Tage vor ihrer Heirat) wird zudem mit einer Musik unterlegt,  die jegliche Ironie verhindert. Die besten Gags bringt soweiso wie oft in letzter Zeit in mittelmäßigen Filmen der Hund .
Eine gelungene Mischung aus Pilcherliebesdrama und   Komödie hat Rothemund aus meiner Sicht nicht hinbekommen. So als ob man zu sehr auf sehr anspruchloses Samstagabendkinopublikum gesetzt hätte, Mädels wollen Liebesgedöns, Hochzeitskleider,  Kerle wollen sich amüsieren, derbe Witze , tolle Autos, rundum  Klischee über Klischee.
Mein simpler Vorschlag, getrennt Filme anschauen, danach gemeinsam  - was auch immer unternehmen - , dann bleiben uns solche Komödien erspart und die nationale und Landesfilmförderung kann das Steuergeld anders anlegen.
Dann doch lieber "To Rome with Love" 
bis zum nächsten Movie 
grüßt Euch
Movidora

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