Sonntag, 29. September 2013

Zwei Leben Regie und Drehbuch von Georg Maas

Zwei Leben wird als deutscher Film ins Oscarrennen gehen, so will es die entsprechende Jury. Sicher hat der Film gute Chancen, da Filme, die  kritische Zeiten deutscher Geschichte konventionell und spannend verfilmen, gerne prämiert werden. Aus meiner Sicht hätte es dem Film gut getan, wenn der komplexe, mit etlichen Rückblenden gefilmte Plot um vielfaches Unrecht im Nationalsozialismus und in der DDR mehr Kontinuität und psychologische Innensichten gezeigt hätte. Dennoch sehenswert, Juliane Köhler als ehemalige Stasiagentin in Norwegen, Liv Ullmann als berührende Urgroßmutter, überwältigende Emotionen, Enthüllung von gewaltigen Lebenslügen vor grandioser norwegischer Kulisse.
Vor allen Dingen packt natürlich die Tatsache, dass das Geschehen sich an wahren Begebenheiten orientiert. Es ist grausig zu hören, dass norwegischen Frauen, die mit deutschen Besatzungssoldaten Kinder hatten, die Kinder weggenommen wurden. Diese kamen zur "Auffrischung arischen Blutes" in deutsche Kinderheime. Nach Kriegsende konnte kaum eine Familie  wieder zusammenfinden.
Kinderheime in der DDR nutzten diese Kinder nochmals aus und drillten sie auf Spionagetätigkeiten.
Zwei Leben versucht leider nur des Guten zuviel, will Agententhriller und Psychodram gleichzeitig sein und überfordert vor allen Dingen den historisch unbewanderten Zuschauer.

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