Samstag, 7. Dezember 2013

The counselor von Ridley Scott, Drehbuch von Cormac Mc Carthy

Es ist wie in der Politik, die Sachthemen sind ohne jeden Belang, von Interesse ist nur, wer auftritt. Spielt Gutenberg den Verteidigungsminister  fragt die Presse nach der Farbe des Kleides der Gattin, und nicht nach der Abschaffung der Wehrpflicht.
Macht Scott einen Thriller mit Penelope Cruz, Brad Pitt, Cameron Diaz, Javier  Bardem, Michael Fassbender und - ach ja Bruno Ganz als Diamantenhändler dann ist der Inhalt Nebensache. Dass der Pulitzpreisträger Mc Carthy die Drogendealer, Killer und Anwälte über philosophische Themen schwadronieren läßt, hebt den Film auf die Ebene von "How I met your mother", dementsprechend fallen die Lacher im Kinosaal aus. Dass nebenbei auch Morde passieren, ist dem gelangweilten Publikum ziemlich egal. Durch plumpe Andeutungen wußte man nicht nur, wer stirbt, sondern auch wie!
Das Grenzland zwischen Mexiko und USA, das Wüstengebiet , - so lautet angesichts des verkorksten Films das Urteil eines hilflosen Filmkritikers ,  sei der eigentliche Hauptdarsteller des Films.
Michael Fassbender, vom letzten Film als leidender Sexsüchtiger bekannt, darf im Vorspann unter der Bettdecke mit Penelope Cruz aktiv werden, danach ist es aus mit seinen Aktivitäten. Wie ein Volltrottel läßt er sich ins Drogengeschäft ein, hört den philosophischen Tiraden der Dealer zu, und verliert alles.

Ich hätte erwartet, dass Ridley Scott, der filmische Ästhet das sicher irgendwie anspruchsvolle Drehbuch, zumindest in überzeugende, bewegende Bilder packt: 
Jede Szene, ob in der Luxusvilla des Drogenbarons oder  in der miesen Garage der Drogenverpacker in Mexiko oder beim Ausritt mit Leopardenbabies in der Wüste! nichts, gar nichts beeindruckt. Alles wirkt so falsch wie die DekoKakteen und das Ballerman-Outfit von Bardem
Ein in sich stimmiger Anti-Thriller!





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